, Martin Mäder

Saisonrückblick unseres Downhillers Lino Lehmann

Nachstehend eine Zusammenfassung von Lino’s zweiter Saisonhälfte, in der er wertvolle Erfahrungen sammeln konnte, aber nicht unbedingt die erhofften Resultate einfuhr. Snowshoe ging total in die Hose, da qualifizierte er sich nicht. Immerhin konnte er dann in Kanada im Finale noch einmal antreten, so dass sich die weite Reise / gigantische Materialschlacht für sein Team wenigstens teilweise ausgezahlt hat. Er wird auch in der kommenden Saison wieder für GAMUX starten und freut sich sehr, weiterhin auf ihre professionelle Unterstützung und das grosse Knowhow im DH bauen zu können.

Der 20-jährige Lino konnte in der vergangenen Weltcup-Saison wertvolle Erfahrungen in acht Ländern sammeln, wobei sein Fokus auch in der zweiten Saisonhälfte auf den verbleibenden Worldcups in Vallnord Pal Arinsal (AND), Snowshoe (USA), Mont-Sainte-Anne (CAN) sowie Val di Sole (ITA) lag, um wertvolle UCI Punkte für für sich, aber auch für sein Team GAMUX Factory Racing zu sammeln und so dem Team den Platz für die kommende Saison zu sichern. Den World Cup beendete Lino im Overall Ranking auf Platz 69, im UCI Ranking liegt er Ende Saison auf Rang 146. An der Downhill-WM in Les Gets lief es nicht nach Plan, da Lino Kopfschmerzen sowie Fieber hatte; ihm fehlte die Energie für einen optimalen Finalrun, so dass ihm in der letzten Sektion regelrecht die Puste aus ging. Nicht die Performance, die er sich erhofft hatte, dennoch klassierte er sich erneut als bester Schweizer auf Rang
51.


Das Highlight der zweiten Saisonhälfte war für Lino sicherlich der 34. Rang am Weltcup in Val di Sole (IT), wo er in der vorangegangenen Saison sein WM-Debut bei den Elite Männern gab. Die Strecke in Val di Sole (bekannt als Black Snake) ist knüppelhart, technisch ausserordentlich schwierig, gespickt mit unzähligen steilen Abschnitten mit Gefällen zwischen 22 und 40 Prozent. Es galt also, die 548 Höhenmeter möglichst unbeschadet zu vernichten. Kein einfaches Unterfangen, da die Strecke in desolatem Zustand war, weil der heisse und trockene Sommer kaum Unterhaltsarbeiten zuliess. 

Die Schweizermeisterschaften in Saint Luc (VS) waren nach eigenen Aussagen ein Desaster; Lino klassierte sich nach einem soliden Qualilauf im Finale nur auf Rang 6. Kurz darauf wurde bei Lino Pfeiffersches Drüsenfieber (verursacht durch das Epstein-Barr-Virus) diagnostiziert, so dass die Saisonpause früher und vor allem gänzlich anders als geplant eingeläutet wurde. Lino erholt sich aktuell noch von der akuten Erkrankung, macht kurze Spaziergänge und etwas Yoga, bevor er sein Wintertraining in einigen Wochen dann hoffentlich richtig aufnehmen kann. Nebst dem aktiven Downhillen, welches er im Winter hauptsächlich in Chur ausübt, möchte Lino in den Bereichen Kraft und Ausdauer zulegen, damit er fitter in die Weltcup Saison 2023 starten kann. Die Erfahrungen der vergangenen Saison sowie die professionelle Unterstützung seines Teams GAMUX Factory Racing werden ihm
sicherlich helfen, regelmässig in die Top 40 zu fahren.