Kurzbericht von Manuel Bosch
Nach einem guten Wintertraining bin ich mit einem guten Formstand in die Saison gestartet. Bei einem «harmlosen» Sturz mit fatalen Folgen, habe ich mir den Daumen demoliert. Dort wo der Daumen an der Hand fixiert ist, habe ich die Gelenkskapsel und Bänder ganz abgerissen und durchtrennt.Da es ganz durchtrennt war, ansonsten jedoch Muskeln und Knochen unbeschädigt waren, spürte ich fast keine Schmerzen. So konnte ich den losen an der Hand baumelnden Daumen im Handschuh fixieren und noch drei Tage weiterfahren. Dies musste operiert werden und um zu verheilen, wurde es im Gips versteift. So konnte ich weder greifen noch bremsen oder schalten. Da ich keine eigene Rolle besitze, lieh ich mir vom Team eine aus. Bisher kenne ich es nur zum Einfahren, jedoch 3 Wochen so trainieren wirkte auf mich sehr öde. Zurückgebunden ging so die Spritzigkeit etwas verloren, noch schlimmer war es mental, mit guter Form zu Hause und ohne Rennen. Lange Zeit war ich dann teamintern Helfer. Zwar wurde ich sehr deutlich und rasch wieder stärker, jedoch als Helfer macht man selten Resultate. In meinem Kopf gar nicht einfach. Als Helfer war ich fast an allen Siegen und Podiumsplätzen des Teams beteiligt. Im Sommer war es schon fast Standard immer in die Top-Ten zu fahren. Die Staatsmeisterschaften war ich als 8er der erste nicht Pro-Tour-Fahrer. Burgenland-Rundfahrt war mein erster Saisonsieg. 172 km im Trockenen gestartet und bei Wind und Regen, habe ich die letzten 30 km Solo ins Ziel gerettet. Zwar wenig Höhenmeter dafür ein 46,5 km/h Schnitt machten diese Runde hart. Das nächste emotionale Highlight war das RAA-Challenge. Zu zweit absolvierten wir die «kleine Runde» um Oberösterreich. 560 km mit 6500 Höhenmeter. Dies war wichtig für unsere vielen Sponsoren aus Oberösterreich.Es gibt eine grosse Runde um ganz Österreich, welche 2200 km hat. Darum war unsere nur die kleine. Start war für mich 18.46 abends und die ganze Nacht durch bis 9 Uhr. Mit neuem Streckenrekord pünktlich zum Znüni wieder im Ziel. Nach einer angenehmen Dusche und ordentlichen Mahlzeit, komplett zerstört, bin ich in einen vierstündigen Komaschlaf gefallen. So die erste Selbsthilfe des Körpers. Obwohl ich zu Beginn der Saison keine Resultate lieferte, bin ich in der Zwischenzeit bei der österreichischen Radbundesliga in der Jahreswertung auf dem dritten Platz. Nun stehen noch zwei Wertungsrennen bevor. Nach einem persönlichen Krimi im Frühjahr und einem Sommer bei welchem ich mein Bestes gab, freue ich mich auf das, was der Herbst bereithält.
Liebe Grüsse
Manuel